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E-Mail
- Fragen und Antworten
Frage:
Algen
und Wasserprobleme. "Ich muss ständig Wasser wechseln?" Verstopfte
Filterschläuche!
Antwort:
anhand meiner
Dekoration konnte ich erkennen, das ich leicht mit Algen zu kämpfen habe,
die sich natürlich auch an den Schläuchen absetzen. Hier siedeln sich
dazu noch Bakterien und Schmutzpartickel an. Die Geschwindigkeit, mit
der der Belag in den Schläuchen entsteht, ist abhängig von der Durchflussmenge
und Geschwindigkeit des gefilterten Wassers. Demnach ist es von Vorteil
den Durchmesser der Schläuche so auszulegen, das genügend Wasser aber
auch schnell genug durch die Schläuche geleitet wird. Wenn der Filter
tief steht, das Wasser also wieder hochgepumpt werden muss, verringert
sich die Pumpenleistung, bei einem Eheim 2213 z.B. bei einem Meter Differenz,
geht die Pumpenleistung schon auf ein Drittel zurück. Jede Unterbrechung
im Schlauch ( Absperrventile, Bögen, etc. ) hat eine Querschnittsverjüngung
und damit auch einen Volumenverlust zur Folge. Ausserdem ist hier eine
beliebte Stelle zum Ansiedeln von Algen und Bakterien geschaffen. Abhängig
vom Filtervolumen ist auch die maximale Oberfläche, auf der sich die Bakterien
ansiedeln können. Es siedeln sich aber so viele Bakterien an, wie Nitrit
zum Abbauen vorhanden ist, demnach siedeln die Bakterien sich auch an
anderen Stellen ( Schläuche etc. ) an, wenn die vorhandene Oberfläche
nicht reicht. Daraus schlußfolgere ich, der ideale Filter hat ein
sehr grosses Volumen ( am besten wäre hier schon bald ein Filterbecken,
oder die Teichfilter, die Annette und Frank betreiben ), steht auf gleicher
Höhe mit dem Aquarium, hat dem Durchfluss entsprechende Schläuche ( meistens
durch die Anschlüsse vorgegeben ) und die Schläuche haben so gut wie keine
Unterbrechung bzw. Verjüngung. Das Filtermaterial sollte soviel Oberfläche
wie möglich bieten ( z.B. Siporax und Aquarien-Filterschaumstoff). Dem
Nitrit- und Nitrat aufkommen sollte durch ein großzügiges Wasservolumen
und entsprechend häufigem Wasserwechsel entgegen gewirkt werden. Die Algen
lässt man am besten von Antennwelsen, welche bedenkenlos mit in das Krötenbecken
können ( wenn sie nicht zu klein sind ), entfernen. Eventuell fällt aber
auch viel Sonnenlicht in das Aquarium, das hilft bei der Vermehrung der
Algen unheimlich gut, bzw. wird auch oft falsch beleuchtet, auch das kann
zu einem Algenproblem führen. Fehlende Bepflanzung ( in Krötenbecken oft
normal ) kann dem Wasser auch keine für die Algen brauchbaren Nährstoffe
entziehen. Ein schmieriger Belag an den Scheiben lässt sich dann auch
leicht feststellen. Alles in allem sollten diese Tipps dir helfen, nach
den Ursachen deines Problems zu suchen, jedoch darf man auch nicht versuchen,
eine Schildkrötenbecken mit einem Aquarium zu vergleichen, bei den Krötis
fällt mehr Schmutz an, daher verschmutzen die Filter und Schläuche entsprechend
schneller.
Noch
mal nachgefragt und beschrieben:
zunächst vielen
Dank für Deine ausführliche Mail. Ich will versuchen, die Situation noch
einmal deutlich zu machen. Wir haben zwei Florida-Schmuckschildkröten
von 22 und 18 cm Panzerlänge, die ausgesprochen verfressen sind. Wir betreiben
zwei Filter, einen Eheim 2322 und einen Eheim 2028. Angeschlossen ist
nur orginal Eheim-Material, d.h. Ansaug- und Einlaufrohr sowie Schläuche
in Ursprungslänge. Hinzu kommen lediglich zwei Schlauchstücke am Beckeneinlauf,
um etwas Strömung und bessere Durchmischung zu haben. Die Filter stehen
unter dem Becken und müssen da auch bleiben. Die Bestückung der Filter
entspricht den Empfehlungen von Eheim mit Tonröllchen und Substrat (Zeolith).
Das Becken steht an einer dunklen Stelle, an die niemals die Sonne gelangt,
und wird mit einer Repti-Glo 60 cm / 20 W 12 Stunden täglich beleuchtet.
Ansonsten gibt es in unserem Wohnzimmer nur normale Glühlampen und gelegentlich
etwas Rotlicht für die Schildis, die aber nicht auf den Landteil gehen.
Das Wasser hat 28°C und ist nicht abgedeckt. Unser Leitungswasser ist
von bester Qualität.
Von Aquarien für Fische haben wir keine Ahnung, so daß wir auch nichts
verwechseln können. Nach einem Wasserwechsel, bei dem immer ein paar Liter
im Becken zurückgeblieben sind, ist das Wasser zunächst etwas milchig.
Ich vermute, es handelt sich um Luftbläßchen. Nach ein paar Stunden ist
es dann klar. So bleibt es drei Tage. Dann haben sich Kotreste verteilt
und abgesetzt, die aufgewirbelt werden, wenn die Schildis anfangen im
Becken zu toben, weil sie Hunger haben. Das meiste läßt sich mit einer
Mulmglocke entfernen, wenn man dann 2 Eimer Wasser wechselt. In den folgenden
Tagen bildet sich dann auf allen Oberflächen ein schmieriger Film (Becken,
Schildkrötenpanzer, Filtereinsätze). In den Schläuchen (vor allem in den
dünneren des kleinen Filters) bilden sich bräunliche Fäden, die man in
der Strömung gut sehen kann. Die durchsichtigen, grünen Schläuche werden
undurchsichtig und olivgrün. Der Durchfluß nimmt merklich ab. Wenn man
jetzt die Schläuche mit einer Bürste reinigt, durchspülen auch mit
Druck reicht nicht, kommt eine klebrige, braune Masse zum Vorschein, die
auch das Haarsieb in der Badewanne schnell verklebt und den Abfluß verstopft.
Die Filter bleiben dabei vergleichsweise sauber. Zwar sammelt sich etwas
Schmutz im unteren Teil, der sieht jedoch eher weiß wie Hautfetzen aus.
Der blaue, grobe Filterschwamm enthält einiges an brauner Masse, seine
Aufnahmekapazität wird jedoch nicht ausgenutzt. Er läßt sich gut ausspülen.
Der Einsatz mit den Tonröllchen enthält einiges an faserigen Kotresten,
was sich aber auf den untersten Bereich beschränkt. Die Substrat-Einsätze
sind praktisch sauber (sie sollen ja auch die Bakterien enthalten und
nicht mechanisch filtern). Das oberere Feinfiltervlies ist dagegen bräunlich
und riecht übel. Es läßt sich auch nur schwer ausspülen. Im übrigen verschmutzt
der kleine Filter viel stärker als der große, obwohl der große Filter
eine mehr als doppelt so hohe Umwälzleistung hat. Wichtiger als die Lösung
dieser Probleme ist jedoch, daß mit dem geplanten, im Bau befindlichen
Becken eine Lösung gefunden wird, die es uns auch ermöglicht, 2 Wochen
in Urlaub zu fahren, ohne einen Techniker beschäftigen zu müssen, d.h.
daß das Wasser 2 Wochen lang nicht gewechselt werden, keine Filter und
keine Schläuche gereinigt werden müssen. Das neue Becken hat eine Oberfläche
von 160 x 75 cm und wird rund 400 l Wasser enthalten (33 cm hoch). Es
kommen zwei Eheim 2028 zum Einsatz (der kleine Filter wird nicht mehr
angeschlossen). Zusätzlich läuft das Wasser von den Filtern kommend durch
einen separaten Blumenkübel (50 l bis zum Überlauf) mit Hydrokulturpflanzen
(Efeutute, Asparagus falcatus, Philodendron). Dort hinein kommt ein Aquariumheizer
mit 200 W. Außerdem soll eine Luftpumpe mit 150 l/h und zwei Auslässen
zusätzlich Luft ins Wasser bringen. Beleuchtet wird mit einer HQL-Leuchte
von 80 W und ein oder zwei Repti-Glo 60 cm / 20 W, jeweils 12 Stunden
täglich. Der Landteil steht über dem Wasser (ca. 30% der Oberfläche),
weiter 50 % können mit Glas abgedeckt werden. Der Standort ist unverändert.
Die Einbauten bestehen aus gebrannten Lochziegeln und Solnhofer Platten.
Außerdem sollen noch zwei weitere Schildkröten hinein und Fische und Wasserpflanzen,
soweit ich von Freunden und Bekannten welche bekomme.
zusätzliche
Antwort:
Ich habe mir nun
einen Überblick über dein Aquarium verschaffen können. Mir scheint, als
ob du bei deinen Wasserwechseln immer eine sehr große Menge wechselst,
was allerdings nicht ganz so gut ist. Natürlich kann man die Schildkröten
nicht in schmutzigem Wasser halten, allerdings sollte man versuchen nicht
alles Wasser zu wechseln, um die Bakterien, welche Nitrit in Nitrat umwandeln,
mit dem alten Wasser zu wechseln. Bei Fischaquarien spricht man sogar
von einer maximalen Menge von 10% des Aquarienwassers, welches bedenkenlos
gewechselt werden kann. Bei Schildkrötenbecken kann ich keine allgemeine
Empfehlung geben, jedoch halte ich es so, das ich zweimal in der Woche
30% des Wassers wechsele. Entscheidend für die Belastung des Wassers ist
natürlich auch die Menge der Tiere, die in dem Wasser leben. Auch hier
kann man keine genaue Angabe machen, da im Einzelfall verschiedene Kriterien
die Menge der Schmutzzufuhr beeinflussen. Grundsätzlich denke ich aber
sollte man mindestens eine Wassermenge von ca. 10 Litern je cm Panzerlänge
anstreben, sofern möglich. Nach diesen Richtlinien sollte sich die Belastung
des Wassers in Grenzen halten und damit auch die Wasserqualität entscheidend
länger stabil halten lassen. Der Schmutzanteil im Wasser ist ebenfalls
ein hervorragender Nährboden für Algen, welche selbst bei geringsten Lichtverhältnissen
wachsen können. An Fischaquarien lässt sich diese Tatsache auch sehr gut
beobachten. Der Filter und seine Qualität wird auch sehr stark von seinem
Volumen bestimmt. Das bedeutet, ein großvolumiger Filter ist bedeutend
besser als ein Filter mit grosser Durchflussmenge. Hierzu verweise ich
an Annette und Frank, die beiden setzten Filter von Tetra ein, bestückt
mit Oase-Pumpen, die eigentlich als Teichfilter bestimmt sind. Diese Filter
haben ein sehr grosses Volumen und kosten nicht so viel wie die großvolumigen
Eheim-Filter. Bei einem großen Volumen und geringem Durchfluss ist es
den Bakterien möglich schneller und effektiver zu arbeiten, was in diesem
Fall für eine gute biologische Abbauleistung spricht. Jedoch bei geringem
Volumen und starkem Durchfluss, ein typischer Innenfilter arbeitet so
um Strömung im Aquarium zu erreichen, ist vordergründig mechanische Filterleistung
zu erwarten. Die Schmutzstoffe, welche das Algenwachstum und die Wasserstabilität
beeinflussen, müssen aber biologisch abhebaut werden. Andernfalls kippt
das Wasser irgendwann um, und Algen bilden diesen typischen Schmierfilm
auf allen glatten Gegenständen. Somit siedeln sich die Algen auch in den
Schläuchen an und diese verstopfen schließlich. Mal angenommen,
die Bakterien sind in der Lage, das giftige Nitrit in Nitrat umzuwandeln,
so ist nun mit Hilfe der Pflanzen ein Nitratabbau möglich. Es gibt zwar
auch Bakterien, welche Nitrat abbauen, aber deren Bedingungen für einen
erfolgreichen Nitratabbau zu schaffen, ist in einem Krötenaquarium sehr
schlecht realisierbar und von daher eine Nitratentfernung nur mittels
Pflanzen und Wasserwechseln möglich. Da aber Nitrat wesentlich geringer
giftig ist, ist also hierzu ein Wasserwechsel nicht in so einem grossem
Maß erforderlich. Zusätzlich werden bei dir ja einige Pflanzen dem
Aquariumwasser Nitrat entziehen. Das bedeutet allerdings nicht, das der
Wasserwechsel entfallen kann, denn auch Nitrit wird hierdurch entfernt.
Im Grunde würde ich zunächst raten, dass Wasservolumen zu erhöhen. 33cm
Wasserstand ist nicht zuviel, doch 40 bis 45 cm sind auch bedenkenlos
möglich. Durch Erhöhung des Filtervolumens kann dann der biologische Abbau
verbessert werden und die Pflanzen sorgen für den Abbau der Nitrate. In
allem ist dies dann schon eine gut funktionierende Technik, bei der die
Wasserwechselintervalle gesenkt, allerdings nicht vollständig abgeschafft
werden können. Nach diesen Richtlinien betreibe ich meine Filterung und
konnte hiermit die Wasserwechsel auf zweimaliges Wechseln von 30 % pro
Woche reduzieren. Da ich über Wassertestmöglichkeiten verfüge, konnte
ich diese Methode anhand der Testergebnisse auch belegen. Mein Algenproblem
verhält sich hierbei in Grenzen.e es nicht für sinnvoll ein Aquarium überzubesetzen.
Dein neues Aquarium ist gut geeignet für Deine beiden Krötis, aber noch
zwei dazu, das ist schon sehr wenig Wasservolumen. Ausserdem denke darüber
nach, deine Krötis wachsen noch, wenn sie einmal die volle Grösse erreicht
haben, ist dein neues Becken schon fast zu klein. Wenn du die beiden anderen
Kröten aufnimmst, so finde ich das sehr gut, aber vielleicht kannst Du
denen ja noch ein anderes Becken anbieten, um nicht sofort wieder die
Probleme zu bekommen, die Du jetzt schon hast. Das Aquarium für 2 Wochen
sich selbst zu überlassen, halte ich auch nicht für vorteilhaft, selbst
bei dem größten technischen Aufwand ist es immer noch erforderlich einen
Blick auf das Aquarium zu werfen. Ein Stromausfall, eine Krankheit oder
andere nicht vorhersehbare Dinge bedeuten eine große Gefahr, wenn sie
sich unbemerkt auf das Aquarium auswirken können. Stell dir vor du schaust
nach zwei Wochen in dein Becken und nichts bewegt sich mehr. Es muss kein
Techniker beschäftigt werden, um Probleme zu entdecken, die wichtigsten
Geräte lassen sich leicht auf Funktion überprüfen und Temperatur und Wasserfarbe,
bzw. -geruch, kann ein kurzfristig eingewiesener Bekannter problemlos
bewerkstelligen. Sollte einmal ein Problem kommen, wird er dich doch sicherlich
auch im Urlaub erreichen können, und die Hotline von wasserschildkröte.de
ist auch immer hilfsbereit. Zuletzt möchte ich noch mal auf die HQL-Lampe
eingehen. Diese Lampe hat ein Lichtspektrum, welches pflanzliches Wachstum
födert, allerdings auch das Algenwachstum beschleunigt. Ich denke, HQL-Lampen
sollten nur ausschließlich über Aquarien mit dichter Bepflanzung eingesetzt
werden. Eine alternative Lampe mit einem weniger pflanzenförderndem Lichtspektrum
ist die HQI-Lampe oder eine UV-Lampe bei 12 Stunden Beleuchtungsdauer
Antwort: Marco/Abt:
Wasser Technik
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