Zurück

E-Mail - Fragen und Antworten

Fragen:
Hallo, ich habe Fragen zur Reinigung des Aquariums und des Filters. Wie oft muss man sie reinigen? Wie oft komplett? Ich hatte mal 2 kleine Kroeten in einem 30 x 60 cm Becken und musste 1 x die Woche alles komplett reinigen. Ist das normal?
Ich hätte da ein paar fragen...

1.)reicht eine rotlichtlampe die ich zwei stunden am tag eingeschalten habe für die wärme? 2.)kann ich auch sand als bodengrund verwenden?? 3.)..und reicht eine leuchtstoffröhre für das licht? 4.)fressen wasserschildkröten auch kräuter?wenn ja ,kann ich sie auch im

Aquarium ein planzen?zb.:petersiliee??
5.)braucht das wasser irgendwelche wasseraufbereitungsmittel(wie beim Fischaquarium)? 6.)kommen sie auch ohne fisch bzw.fleisch aus? 7.)kann ich ein antialgenmittel verwenden?

ich bin seit ca. 2 wochen stolzer besitzer einer gelbwangen (ca. 4 cm) und einer höcker (ca. 5 cm). die beiden leben in einem aquarium 120x50x60 mit einer wasserstandshöhe von ca. 25 cm. anfänglich hatten wir einen eheim mit 350 l. das wasser war auch die ersten tage ok. danach wurde es innerhalb 1-2 tage sehr undurchsichtig und gelb und fing fürchterlich das stinken an. wir entschlossen uns, einen eheim 2235 mit 600 l zu kaufen. der ist nun seit letztem freitag im becken. gleichzeitig wurde das wasser bis auf 5 cm abgelassen und gegen frisches ausgetauscht. diese aktion hat gar nichts gebracht. nulll. nix. wir sind ziemlich ratlos. es stinkt nach wie vor fürchterlich und ist sehr sehr trüb. das backen hat ein aus dem zoofachhandel dafür vorgesehenes landteil aus kork, bzw rinde, halb im wasser, halb in der luft. der boden ist mit einer ca. 4 cm schicht kies bedeckt. es sind vier wasserpflanzen im becken. der filter ist mit tonröllchen, watte und aktivkohle ausgestattet. das wasser wurde mit mitteln behandelt, die kot und futterreste zersetzen sollen und den geruch stoppen sollen. gleichzeitig sollen sie klares wasser schaffen. hat auch nichts gebracht. den beiden schildkröten scheint es noch relativ gut zu gehen - nur kann dies ja kein dauerzustand sein.

Antworten:
Prinzipiell reinigt man das Krötenbecken sogar alle drei Tage. 30% des Wassers werden dann durch frisches ersetzt und der Mulm wird mittels einer Mulmglocke mit dem Altwasser gleich mitabgesaugt. Der Filter wird je nach Verschumtzungsgrad alle 2-4 Monate gereinigt, es sei denn der Durchfluss hat stark abgenommen, dann muss er sofort gereinigt werden. Du findest auf unserer Seite eine genaue Beschreibung der Reinigung unter den Fragen und Antworten.

Leider ist es völlig normal, dass man soviel Arbeit mit den Krötis hat. Allerdings wird die Sache leichter, wenn man grössere Becken hat und der Schmutz sich in einer grösseren Wassermenge besser verteilen kann. Ausserdem sollten Krötis auch nicht in Becken, die weniger als 300 Liter Gesamtvolumen haben, gehalten werden. Schliesslich werden die Krötis ja auch grösser und ein 60cm Becken hat eh nur 50 Liter Gesamtvolumen bzw. ca. 30 Liter Wasservolumen. Da kann sich kein Wasserhaushalt stabilisieren und auch keine biologische Abbauleistung erzielt werden, also bleibt nur ständiges Reinigen !

Hallo hier mein ergänzende Antwort zu Frage 5 :

Grundsätzlich brauchst Du kein Wasseraufbereiter, es sei denn Ihr habt schlechtes Wasser, aber soweit ich weiss haben wir hier in Deutschland nirgends eine so schlechte Wasserversorgung, dass Wasseraufbereiter benutzt werden müssten. Die Kröten atmen auch nicht gelösten Sauerstoff durch Kiemen sondern direkt aus der Luft, so das der Chlor-Anteil im Wasser auch nicht als problem angesehen werden muss. Aber dennoch sollte sich nach Möglichtkeit eine boplogischer Filterung durch Bakterien entwickeln können. Das Chlor tötet diese Bakterien aber wieder ab, so das es besser ist, das Wasser zum Wasserwechseln einfach vorher 24 Stunden mit einem Sprudelstein zu belüften und so das Chlor zu entfernen. Als einzigen Wasserzusatz verwende ich schon mal "Cycle", ein Bakterienpräparat, damit kurbele ich die biologische Abbauleistung am Anfang nach einer Filterreinigung an.
1-Nein
2-nicht gut
3-nein
4-petersilie essen viele wa-krö gerne
6- fleisch nein

Zur Reinigung des Aquariums gibts folgendes zu beachten :
Grundsätzlich sollte jeden Tag einmal das Aquarium abgekeschert werden, um es von Futterresten und grösseren Abfallprodukten zu befreien. Bei jedem Wasserwechsel, der alle drei Tage stattfinden sollte, wird mit einem Mulmsauger der Aquariumgrund durchsaugt, um den zwischen den Steinen befindlichen Mulm zu entfernen. Man wechselt dann ca. 30% des Wassers und füllt dieses durch frisches Leitungswasser auf. Noch besser wäre hier das Leitungswasser mit einem Sprudelstein vorher ca. 24 Stunden zu belüften, um Chlor zu entfernen, dieser tötet Bakterien unter Umständen ab, welche eine nützliche Funktion in der biologischen Reinigung übernehmen.

Die Art und Weise des Wasserwechsels erscheint zwar aufwendig und mühsam, aber nur so entsteht mit der Zeit ein biologisches Klima im Wasser, welches wertvoll für die biologische Abbauleistung von Schad- und Schmutzstoffen ist. Im Klartext ausgedrückt bedeutet es, dass nach einiger Zeit im Aquarium der natürlich Reinigungsprozess anläuft und sich die Wasserqualität verbessert und stabilisiert.

Das Aquarium wird in der Regel noch zusätzlich über eine Filter gereinigt, diesen bitte erst reinigen, wenn ein merklich geringerer Wasserstrom ausgestossen wird. Dazu dann das Filtermaterial unter lauwarmen Wasser ausspülen. Bitte keine Reinigungsmittel anwenden und auch nicht mit Gewalt auswaschen. Das ist nicht nötig, da man so wertvolle Bakterienkulturen entfernt, die dann erst wieder langwierig aufgebaut werden müssen. Wenn der gewohnte Durchfluss wiederhergestellt ist, ist der Filter ausreichend gesäubert. Ausserdem entfällt der Wasserwechsel, wenn der Filtergereinigt wurde.

Die gelbe Farbe kommt von den Ausscheidungen der Kröten und auch von Futterresten. Grundsätzlich ist gelb verfärbtes Wasser kein Problem, deutet aber auf verschmutztes Wasser hin. Es ist somit auch ein Signal für einen notwendigen Wasserwechsel. Je nachdem wie stark der Filter dimensioniert ist, geht es schneller oder langsamer mit der Verfärbung des Wassers.
Meinen eigenen Filter reinige ich so ca. nach 4-6 Wochen. Ich erkenne eine notwendige Reinigung an der Durchflussmenge. Wenn aus dem Auslauf wesentlich weniger Wasser zurück ins Becken fliesst, wirds dann Zeit für eine Reinigung. Das Wasser selbst färbt sich bei uns bereits nach 4-5 Tagen. Allerdings wird bei uns alle drei Tage 30% des Wassers ausgetauscht. Danach ist von der gelben Farbe nichts mehr zu sehen. So haben wir die Verfärbung schon beseitigt, bevor sie entsteht. Wenn der Filter gereinigt wird, fällt der Wasserwechsel aus, da sonst die Bakterien im Wasser zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Ohne die Bakterien wird das Wasser noch schneller gelb, fängt dann auch an zu riechen un kippt dann irgendwann um. Auch der Wasserwechsel wird nur mit 30% des Wassers gemacht, um die Bakterien zu erhalten.

Grundsätzlich ist die Art des Filteraufbaus identisch mit dem bei Fischaquarien. Allerdings ist die Standzeit des Filters erheblich kürzer. Da sich aber die sehr feinen Filtermedien, wie zum Beispiel Watte, in userem Fall sehr schnell zusetzen, verzichte ich auf diese Dinge. Mein Aufbau in meinem Aussenfilter ist wie folgt: Grobes Filtermaterial ( Teichfilterwolle, ist die, die wie grüne Osternestwolle aussieht ) Tonröllchen ( erst grosse, dann kleine ) als feines Filtermaterial lediglich Granulat aus Ton. Der Durchfluss bleibt dann relativ lange erhalten und die mechanische Filterleistung ist ausreichend. Die biologische Filterung ist hervorragend.

Ein grosser Unterschied zu Fischaquarien ist die Dimensionierung der Filter. Während man bei Fischen als Faustregel sagt, die stündlich Filterleistung müsste dem dreifachen Wasservolumen entsprechen, halte ich es für sinnvol bei Krötis die 5 - 7-fache Filterleistung zu installieren. An meinem Becken mit ca. 150 Liter läuft ein Eheim Filter mit 1000 L Durchfluss pro Stunde. Das hört sich zwar viel an, wenn man aber bedenkt das der sich zusetzende Filter immer weniger Durchfluss zulässt, so erklärt das dann auch, dass die Filter schon nach kurzer Zeit nicht mehr das bringen, was sie eigentlich könnten. Je stärker die Filterung dann nachlässt, umso schneller verschmutzt das Wasser.

Zur Zeit leben Welse und Guppys bei den Krötis, was erheblich für die Wasserqualität spricht. Die Guppys zerkleinern die Ausscheidungen der Kröten ( das ist völlig unbedenklich )und so kann der Filter die Reste besser einsaugen. Die Welse fressen die durch die starke Beleuchtung entstehenden Algen. Wahrscheinlich handelt es sich bei den von Dir beschriebenen bräunlich Fäden um Algen. In dieser Angelegenheit wäre noch zu überprüfen, ob es tatsächlich Algen sind und wenn ja, wodurch sie entstehen. Die häufigste Ursache ist stark einfallendes Sonnenlicht bzw. falsche Beleuchtung.

Aktivkohle benutze ich gar nicht. Ich kann damit zwar die Gelbfärbung bekämpfen, aber nicht die Schmutzstoffe. So sehe ich dann auch keine Schmutzstoffe mehr und bemerke dann schlechtes Wasser nicht mehr. Ich hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben. Wenn Du noch Fragen hast, maile mir wieder.